Zweck des Vereins ist, Geschichte real erlebbar und darstellbar zu machen. Dadurch soll das Leben aus bestimmten Epochen und deren Lebensbereichen der Öffentlichkeit auf lebendige Weise dargestellt werden. Dem Bürger soll somit die Möglichkeit gegeben werden, geschichtliches und archäologisches Interesse zu entwickeln, sich zu informieren und bereits bestehende Vorurteile abzubauen. Des Weiteren soll innerhalb des Vereins der Erwerb und Austausch von geschichtlichem und archäologischem Wissen in Theorie und Praxis gefördert werden.

Zu Beginn war der Verein auf die Zeit des 3. – 8. Jahrhunderts beschränkt. Wir wollten damals Germanen unseres Raumes (Amberg und Umgebung) darstellen und als geschlossene, einheitlich aussehende Gruppe auftreten. Wir haben verschiedene Auftritte in der Umgebung gehabt, bei denen wir unseren Schwertkampf darstellten oder einfach nur das Lagerleben mit anderen Gruppen genossen. Uns trieb historisches Interesse und der Wunsch, die Geschichte unserer Gegend wirklich erlebbar und „begreifbar“ (im wahrsten Sinne des Wortes) zu machen. Natürlich sollte der Spaß nicht zu kurz kommen. Auch einen Publikumsmagneten brauchten wir. Bei der Darstellung des Schaukampfes wurde bewusst der publikumswirksame Theaterstil einer historischen Korrektheit vorgezogen.

Geführt wurde der Verein seit seiner Gründung von folgenden Personen:

1988-1989     Klaus Wagner
1989-1994     Robert Adunka
1994-1998     Markus Ködel
1998-1999     Sebastian v. der Recke
1999-2001     Jörg Pickelmann
2001-2003     Stephan Wiesgickl
2003-2006     Simone Siegert
2006-2022     Jörg Pickelmann
2022-2022     Tobias Weidler


Im Jahr 1992/1993 arbeitete der Verein mit der Abteilung für Vor– und Frühgeschichte des Germanischen Nationalmuseums in Nürnberg zusammen, um für die Ausstellung „Die ersten Franken in Franken“ einige Repliken aus der Merowingerzeit zu fertigen. Vom Verein wurde dem Museum als Leihgabe für die Dauer der Ausstellung folgende Gegenstände überlassen: Schwert mit Streifentauschierung, Schwertgurt mit Beschlägen und Pyramidenknöpfen, 3 Messer, Dreilagenkamm, Pinzette und 2 Sax.

Was 1988 als eine Hand voll Schaukämpfer begann, wuchs zu einem Verein mit inzwischen 60 Mitgliedern.  Mit zunehmender Mitgliederzahl hat sich auch das geschichtliche Interesse verändert und dem 15. Jahrhundert zugewandt. Besonders unsere jungen und jung gebliebenen Leute bilden den harten Kern der ca. 30 „Aktiven“. Die Mitglieder von Cantus-Ferrum beschäftigen sich seit 2005 bis heute nur noch mit dem Spätmittelalter in Deutschland von 1450 bis 1480, wobei unser Schwerpunkt vor allem auf der Amberger Stadtgeschichte liegt.

Die Mitglieder fertigen ihre mittelalterlichen Gewandungen und Gebrauchsgegenstände passend zum Leben und Alltag der damaligen Menschen weitestgehend selbst an. Ein wichtiger Aspekt des Vereins basiert auf die starke Eigenleistung bei der Herstellung aller Teile.

Das Wissen wird aus fachlichen Büchern, Bildquellen, Museen, Burgen, Kirchen, Austausch mit anderen Vereinen und eigenen Erfahrungen bezogen.

Seit 1990 bietet das Vilstor, eines der vier erhaltenen Amberger Stadttore, dem Verein als Vereinssitz ein passendes Ambiente. Der Bau des gotischen Turmes wurde 1326 abgeschlossen und ist als einziger in seiner spätmittelalterlichen Gestalt seit dieser Zeit erhalten geblieben. Schritt für Schritt sind die Mitglieder bemüht, aus eigener Kraft und aus eigenen Mitteln das restaurierungsbedürftige Vilstor Denkmalschutzgerecht zu rekonstruieren. Diese selbst gestellte Aufgabe wurde 2006 erfolgreich abgeschlossen.

Im September 2001 beschlossen die Mitglieder ihrem Verein den neuen Namen Cantus-Ferrum zu geben.

Jährlich blicken wir auf einen ausgefüllten und interessanten Terminkalender. So ist der Verein Cantus-Ferrum auf vielen verschiedenen historischen Festen, Mittelaltermärkten und Reenactment-Veranstaltungen vertreten.
Die Einweihung des Amberger Hochzeitbrunnens (am Marktplatz) Anno 2000 war der Startschuss für unser erstes Brunnenfest, welches wir seit 2001 im 2jährigen Rhythmus in Eigeninitiative und mit Unterstützung der Stadt Amberg organisieren. Im August tummelt sich dann auf dem Maxplatz (vor dem Vilstor) ein Wochenende lang die  festliche Gesellschaft der Amberger Fürstenhochzeit Anno 1474. Um dieses große Ereignis zu ehren wird einiges geboten. Hofdamen, Turnierritter, Musiker, Gaukler, Feuerspucker, verschiedene Marktstände, befreundete historische Vereine mit ihren Zelten und fahrendes Volk erstellen ein angemessenes Bild. (siehe Amberger Brunnenfest)

Falls wir Ihr historisches Interesse für Amberg im Spätmittelalter geweckt haben, besuchen Sie uns auf einem unserer Stammtischabende/Veranstaltungen.